Der erste Stiftungsvorstand beauftragte 1898 den Grundstückskauf an der Max-Brauer-Allee (die natürlich erst später so benannt wurde) sowie einen Architektenwettbewerb zum Bau des Hauses. Die Gewinner: Eugen Kühn und Paul Baumgarten aus Berlin. Am 1. Oktober 1901 zogen die ersten Damen in die 50 ca. 34 qm großen Wohnungen ein, die bereits über je ein Wohn- und Schlafzimmer, Küche und ,Klosett‘ verfügten. Schon damals gab es auch größere Wohnungen mit einem zweiten Schlafzimmer, die von 2 Damen (selbstverständlich nur Mutter und Tochter oder Schwestern) bewohnt werden konnten.
Die Weltkriege, vor allem der zweite, machten diesem wunderschönen Bau schwer zu schaffen. Nicht nur wegen der Gebäudeschäden, sondern auch und vor allem wegen der so dringend nötigen Mittel für die Sanierung – das Stiftungskapital schmolz, vor allem wegen der Inflation, stark dahin.
Erst mit der Stellung unter Denkmalschutz 2004 und den daraus resultierenden Möglichkeiten der Projektentwicklung, Kreditaufnahme und Förderung durch die Freie und Hansestadt Hamburg – sowie mit dem Verkauf der mit dem Gebäude verbundenen „Wittingschen Villa“ und der großzügigen Unterstützung der Hermann Reemtsma Stiftung – konnte der gesamte Bau von 2009 bis 2012 komplett saniert werden. 2011 stieg die Wichern Baugesellschaft mbH als Miteigentümerin ein und sicherte damit den weiteren Fortgang der Arbeiten, die durch immer wieder neue Probleme wie z. B. massivem Schwammbefall, sehr erschwert wurden.
Heute strahlt das Stiftungsgebäude in neuem Glanze, die vielen gerauften Haare liegen wieder ordentlich an den Köpfen und der von der Patriotischen Gesellschaft 2011 verliehene Preis für Denkmalpflege würdigt mit Fug und Recht diesen außergewöhnlichen und sensiblen Kraftakt.
Wir sind allen Akteuren und Entscheidern zutiefst dankbar!